Das Gleam wird in Wien entwickelt und ist ein Transportrad mit der Ladefläche hinter der Fahrerin. Das Neue am Gleam ist die neigende Hinterachse. Mit dem entsprechenden Zubehör wird das Familienmodel ab etwa Mitte 2020 verfügbar sein.
Was als Longtail bezeichnet wird, fühlt sich beim Fahren auch tatsächlich so an. Wie ein langer Schwanz, den man hinter dem Rad nachschleift und der beim Fahren stabilisierend wirkt.
Das Fahrgefühl ist jedenfalls angenehm, die hohe Sitzposition ermöglich einen guten Überblick über das Verkehrsgeschehen. Die Vorderachse ist gut gefedert, was noch zusätzlich zum ruhigen Fahren beiträgt.
Obwohl es nur 80 cm breit ist und laut Straßenverkehrsordnung sowohl auf Radwegen als auch auf der Straße gefahren werden kann, ist es ein recht massives Lastenrad. Es wiegt etwa 50 kg, ist sehr kraftvoll, dabei einfach und intuitiv zu steuern und sehr schnell zu bremsen. Die technische Intelligenz, die in diesem Transportrad steckt, ist beeindruckend.
Einen Platz zum Parken wird es dennoch brauchen. Und wenn es auf öffentlichen Stellplätzen steht, wird die intelligente Diebstahlsicherung ein Thema sein.
Das Gleam ist in allen drei Modellen mit einem Bosch (Performance CX) Mittelmotor ausgestattet. Der Akku verfügt über 500 Wattstunden (was das heißt, kannst du hier nachlesen), es können aber auch zwei Akkus montiert werden, wodurch die Reichweite verdoppelt werden kann.
Die maximale Geschwindigkeit ist mit 25 km/h begrenzt, damit es als Fahrrad nicht angemeldet werden muss. Am Land würde ein Einsatz als Speed-Pedelec sinnvoll sein. Durch das wuchtige Designs ist die Begrenzung auf 25 km/h fast überraschend.
Die sich neigende Hinterachse beim Gleam ermöglicht ein wesentlich schnelleres und stabileres Kurvenfahren, als bei einer starren Achse. Anders als etwa das dänische Butchers&Bicycles oder das deutsche Chike, die vorne "tilten", braucht das Fahren mit der hinteren Neigeachse keine Gewöhnungsphase.
Einzig der Preis wird einige Familien abschrecken. Der SUV unter den Transporträdern wird 2020 als Familienvariante etwa 9.500 Euro kosten.
Bei der Bike Brussels Messe im September 2019 haben wir mit Mario Eibl über das Gleam, Kinder und Verkehrssicherheit gesprochen. Hier das Interview.