Elektrisch durch die Stadt gleiten

Foto: Douze Cycles
Foto: Douze Cycles

Es ist oft hügelig. Mit einem elektrisch angetriebenen Familienrad transportierst du deine Ladung ganz mühelos. Du kommst zum Pedalieren, ohne zu schwitzen.


Ein elektrischer Antrieb erweitert die Reichweite. Er schiebt dich beständige auf jeden Hügel. Wenn du also nicht im Flachland daheim bist und deine Wadeln normal geformt sind, empfehlen wir jedenfalls ein Familienrad mit Elektromotor. Es macht Spaß, durch die Stadt zu schnurren, und dabei alle Staus zu umfahren. Ganz unabhängig davon, wie schwer der Einkaufskorb ist. Schneller ist in Wahrheit kein Auto.


3 verschiedene Antriebsarten:

Mittelantrieb

Der Mittelmotor ist derzeit die gängigste Antriebsform in Familienrädern. Der Motor sitzt direkt über dem Tretlager und verstärkt subtil deine Pedalbewegungen. Die Kraft wird über die Kette aufs Hinterrad übertragen. Der Schwerpunkt liegt in der Mitte und erlaubt ein natürliches Fahrverhalten.

 

Ein Mittelmotor erfordert einen in der Mitte verstärkten Rahmen und führt durch die Kraftübertragung zu etwas stärkeren  Kettenverschleiß.

Frontantrieb

Ein Frontantrieb ist in das Vorderrad integriert und ist eine einfache und kostengünstige Antriebsart, die mit wenig Gewicht und hohem Wirkungsgrad dein Familienrad anschiebt. Die verfügbaren Motoren lassen sich alle in das gängige Gabelmaß einbauen. 

 

Leicht nachteilig wirkt sich das Gewicht am Vorderrad auf das Fahrverhalten aus. Beim Bergauffahren kann das Vorderrad im leeren Familienrad mitunter etwas an Traktion verlieren.

Heckantrieb

Der Heckmotor sitzt direkt im Hinterrad. Da die Hinterachse stärker als das Vorderrad belastet wird, überträgt ein Heckmotor die Kraft sehr gut auf die Straße. Dadurch ergibt sich ein sehr natürliches Fahrverhalten und ein angenehmes Gleiten, gerade wenn es bergauf geht.

 

Allerdings ist ein Hinterradausbau dadurch etwas schwieriger, was einen kleinen Nachteil darstellt.


Vor dem Gesetz sind alle gleich!

Elektroräder sind verkehrsrechtlich konventionellen Fahrrädern gleichgestellt, wenn der Motor nur beim Pedalieren unterstützt (also nicht selbstantreibend ist), seine Nennleistung 250 Watt nicht übersteigt und eine maximale Geschwindigkeit von 25 km/h möglich ist. Es gibt also keine Versicherungspflicht und es ist kein Nummertaferl notwendig.



Nachdem in den letzten Jahren keine wesentlichen technologischen Sprünge bei der Akku-Technologie gemacht wurden, verbinden verschiedene Anbieter einfach zwei oder mehrere Akkus (z.B. Bosch mit der Dual Battery). Dadurch lassen sich Kapazitäten von 1000 Wattstunden erreichen. Riese und Müller setzt beispielsweise dieses System bei seinen neueren Lastenrädern ("Packster") ein.

 

Für den normalen Einsatz eines Familienrades in der Stadt reichen Akkus bis zu 500 Wh aber völlig aus!



Die Reichweite

Nicht anders als beim Telefon bestimmt dein Nutzungsverhalten die Reichweite deines Akkus. Beim Lastenrad kommt durch die Bewegung allerdings noch ein wenig Physik hinzu. Unabhängig von der Kapazität des Akkus hängt die Reichweite von Faktoren wie Beladung, Rollwiderstand, elektrische Unterstützungsleistung oder Steigungen ab.

 

Wenn du also voll beladen mit Turbo-Unterstützung des Motors auf den Wilhelminenberg fährst, wirst du weniger weit kommen als bei Rückenwind und leerer Ladefläche entlang der Donau. Basic physics.

 

Mit 400 Wh solltest du bei akkuschonender Fahrweise aber leicht 50 km schaffen. Du wirst sehen, längere Distanzen wirst du in der Stadt selten zurücklegen. Und wenn ihr einen Ausflug ins Umland macht, darfst du ruhig etwas stärker mittreten. Mit deinen Beinen schaffst du sicher 100 km und mehr! Basic fitness.


Das Wichtigste über Akkus.

Mit einem Elektromotor pedalierst du mit feinem Rückenwind. Und mit einem leistungsfähigen Akku geht dir sicher nicht die Puste aus. Wattstunden, Nennleistung, Kapazität?



Deine Muskelkraft

Der Motor verflacht die Hügel. Die Last liegt im Schwerpunkt. Eine Fahrt mit dem Familienrad ist eine Freude für jene, die gerne aktiv unterwegs sein wollen in der Stadt. 

 

Nicht zu vergessen aber: diese Form der aktiven Mobilität macht dich tatsächlich aktiver und gesünder. Niemand muss plötzlich im Auto fahren müssen, nur weil ein Kind kommt. Radfahrende können Radfahrende bleiben, auch wenn sie für einige Jahre oft andere Menschen transportieren müssen. Ja, es geht. Deine Gesundheit wird es dir danken.