Das richtige Familienrad für Dich & Deine Familie


Wir unterscheiden 3 Typen von Familienrädern:

Frontlader / Long John

Tricycle / Dreiräder

Langschwanz / Long Tail


Frontlader - Long Johns

 

Long Johns sind im Englischen lange Unterhosen. Wie die Unterhose wird auch das Fahrrad verlängert, um neue Anwendungsmöglichkeiten zu schaffen. Die Ladefläche befindet sich zwischen Lenker und weiter vorne liegendem Vorderrad. Die Lenkerbewegung wird mit einem Gestänge oder einem Seilzug übertragen. Das Fahrrad ist einspurig. Über stabile Ständer lässt sich das Rad praktisch und sicher be- und entladen.

Die ersten Longjohns wurden in Dänemark in den 1920er Jahren gebaut. Das Prinzip war genial und ist bis heute gleich geblieben. Durch eine Verlängerung des Rahmens vor dem Lenker ergibt sich viel Platz für Beladung, Kinder oder Hunde. Durch die Einspurigkeit bleibt das Rad wendig und lässt sich wie ein normales Rad fahren. Einmal in Bewegung unterscheidet sich das Fahrverhalten kaum von einem Stadtrad.

 

Durch den Transportbereich vor dem Lenker bleibt die Ladung immer im Blick. Und die ist bei Familienrädern besonders wichtig! Für den Transport deiner Kinder gibt es verschiedene Formen von Boxen mit Bänken und Gurten.

 

Die Angebote an einspurigen Lastenrädern hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Auf Familienrad.at greifen wir einzelnen Räder heraus und beschreiben sie für dich in einer Sprache, die auch nicht FahrradtechnikerInnen gut verstehen. 

 

Namhafte Hersteller sind etwa Larry vs Harry mit dem Bullit aus Dänemark, Radkutsche, Riese & Müller und Pedalpower aus Deutschland, Douze Cycles aus Frankreich, oder Bakfiets.nl, Workcycle und Urban Arrow aus Holland.


Foto: Bakfiets.nl
Foto: Bakfiets.nl

Das Bakfiets - der Klassiker aus Holland.

Es sieht gut aus und du sitzt gemütlich drauf. Es ist eine wertstabile Investition und quasi unkaputtbar.



Foto: Splendidcycles.com
Foto: Splendidcycles.com

Das Bullitt - Der dänische Sportwagen

Mit dem Bullitt hat die Renaissance der Lastenräder begonnen.



Foto: Instragram
Foto: Instragram

Das Douze - Schön und elegant.

Das Douze ist die schönste Art der mobilité douce. Es ist aus Frankreich und fährt sich großartig!



Foto: Instragram
Foto: Instragram

Das Muli - Leicht und kompakt.

Das Muli aus Frankfurt eignet sich besonders gut für multimodales Mobilität.


Tricycles oder Dreiräder

Christiania Bike Tricycle Cargobike Lastenrad
Foto: Risibisi.ch

Dreiräder haben (meist) vorne zwei und hinten ein Rad (auch Tricycles oder Trikes genannt). Sie sind durch den Dreipunkt-Aufstand besonders stabil und können im Stehen nicht umkippen (wobei die einspurigen am Ständer stehend auch nicht umfallen). Die Ladebox kann dadurch sehr geräumig mit zwei Sitzbänken und vier Gurten (oder mehr) gestaltet werden. Es ist damit der Minivan unter den Familienrädern, mit dem du wirklich alle und alles transportieren kannst!

 

Die besondere Form als Dreirad verändert das Fahrverhalten. Klassische Christiania Räder haben starre Vorderachsen, die mit der Transportkiste unmittelbar verbunden sind und dadurch nur langsame Kurvenfahrten ermöglichen. Innovativere Systeme wie das dänische Butchers&Bicycles oder das in Köln entwickelte Chike haben neigende Vorderachsen. Das Fahren ist dabei natürlich etwas gewöhnungsbedürftig. 

 

Bei anderen Systemen (wie etwa beim dänischen Nihola) ist die Lenkung von der Transportkiste getrennt, wodurch sich auch das Lenkverhalten verbessert und eine flottere Fahrweise möglich wird. In Wien bietet etwa die Familienkutsche klassisch zweispurige Räder an.

 


Bike oder Trike?

Was für ein Lastenrad mit zwei oder drei Räder spricht. Für und wider.



Drei Räder und neigend.

Familienräder mit drei Räder und neigender Vorderachse bieten Stabilität und erlauben ein schnelleres Kurvenfahren. 


Langschwanz / Longtail

Wenn deine Kinder größer und damit zu groß für das Cockpit eines Longjohns werden, können sie hinten besser mitgenommen werden. Am besten geht das am klassischen Packlträger. Aber die halten ja erstens heute bei uns nichts mehr aus und würden zweitens die Aufmerksamkeit der Exekutive unnötig wecken, wobei die HolländerInnen das schon seit Jahren mit viel Stil vormachen.

 

Ein Langschwanz verschiebt die Hinterachse ein Stück weiter nach hinten. Der gewonnene Platz kann für Sitzbänke oder Transportflächen und Kisten genützt werden. Durch geeignete Fußablagen und Halterungen entsprechen diese Lösungen auch der Straßenverkehrs- und Fahrradverordnung.

 

Mit Systemen wie von Xtracycle (US) kann übrigens jedes Fahrrad nach hinten stabil erweitert werden. Auch das Big Dummy von Surely (US) ist eine schöne Lösung. Sonstige interessante Anbieter sind Radkutsche (DE), Yuba Mundo (FR), Bike 43 (LUX), Bicicapace (IT) oder der Truck (AT) von Paris Maderna, der in der Josephstadt designed und in Ottakring gefertigt wird.

 


Foto: bicicapace.com
Foto: bicicapace.com

Bicicapace - schrullig italienische Schönheit.

Das Bicicapace ist kurz und wendig. Schönes Design bei hoher Funktionalität. We like it!


Foto: www.yubaeurope.com
Foto: www.yubaeurope.com

Yuba - auch für Größere

Das Yuba Mundo ist ein stabiles Rad mit in den Rahmen integrierten Gepäckträger.



Der Lastenrad-Test

Der Drahtesel, das Fahrradmagazin der Arbeits­gemeinschaft Umweltfreundlicher Stadtverkehr (ARGUS), hat seine erste Ausgabe 2017 dem Lastenrad gewidmet.

 

Unter anderem wurden 9 Lastenräder getestet: das Babboe, das schöne französische Douze,  ein zweckdienliches Gazelle Cabby, das Packster von Riese & Müller und ein Trike von Butchers & Bicycles. Weiters wurden ein  KTM, ein Workcycle, ein faltbares Tern Cargo und ein Bicicapace getestet, die aber alle nicht für die Familienlogistik taugen.

 

Nachzulesen ist der Lastenrad-Test hier.

TransportRad Archetypen

Eric Poscher | www.morgenlab.net
Eric Poscher | www.morgenlab.net

 

Für das Buchprojekt "Car Go Bike Boom" stellen die Autoren Eric Poscher und Jürgen Ghebrezgiabiher jene Menschen vor, die als Designer, HerstellerInnen, AktivistInnen, Blogger, KünstlerInnen, SozialunternehmerInnen oder einfach nur als NutzerInnen dazu beitragen, Mobilität vergnüglicher, flexibler und nachhaltiger zu gestalten.

 

Dazu geben die Autoren einen Überblick über die wichtigsten Typen und Modelle. Auf der Website morgenlab.net ist der Überblick zu finden, auch der Blog und die sonstigen Informationen auf der Website sind lesenswert!