Bicicapace

Das Aussehen des Justlong von Bicicapace ist gewöhnungsbedürftig: seine kleinen 20 Zoll Räder und der kurze Stahlrahmen mit einem Radstand von deutlich unter 2 Meter machen aus diesem Rad eine fast lustige Erscheinung. Gleichzeitig ist an dem Rad alles gut durchdacht und schön designed. Ohne jetzt groß mit Stereotypen zu kommen, aber irgendwie merkt man dem Rad seine italienische Herkunft an. 

Das Bicicapace wird in Mailand konstruiert und in Italien gebaut, was mittlerweile eine Seltenheit ist, weil fast alle Rahmen in Asien hergestellt werden. Der Name aus dem Italienischen heißt sowas wie "fähiges Rad".

Und fähig ist das Rad tatsächlich. Auf dem stabilen und auf 80 cm verlängerten Gepäckträger haben zwei bis drei Kinder (oder ein Erwachsener) Platz. Kindersitze oder eine Rückbank können an den Stahlstreben montiert werden. Auf die aufklappbaren Fußstützen können die Kinder selber auf ihre Plätze klettern. Taschen oder Kisten können montiert werden und bieten viel Platz für Gepäck. Auch vorne kann eine 80 Liter Tasche angebracht werden. 

Das Bicicapace ist durch die kleinen Laufräder und den kurzen Radstand sehr wendig und fährt sich wie ein normales Fahrrad. Die Last dahinter ist eigentlich nur durch die zusätzlich notwendige Kraftanstrengung beim Treten zu bemerken, nicht aber durch ein geändertes Fahrverhalten.

Wer die Last nicht nur mit Muskelkraft transportieren will, für die gibt es seit 2019 auch das elektrisch unterstützte Bicicapace. Das Rad kommt serienmäßig mit dem Shimano Steps E6100, optional kann aber auch der E5000 oder E8000 verbaut werden. 

Und falls wer doch mal bremsen will: Gebremst wird das Rad serienmäßig durch Rollenbremsen, gegen Aufpreis können jetzt auch hydraulische Scheibenbremsen (160 cm) eingebaut werden.

Die Basis-Version kommt mit einer Drei-Gang Shimano Nexus Nabenschaltung und kostet etwa 1.300€. Optional werden 8 Gänge angeboten, was ohne elektrischen Antrieb zumindest im hügeligen Wien empfehlenswert ist. Für die elektrifizierte Version wird wohl ein Aufschlag von etwa 1.500€ hinzukommen. 

Gekauft werden kann das Rad in Wien gegenwärtig ausschließlich bei Heavy Pedals.

• Gutes Fahrverhalten: stabiler und steifer Stahlrahmen, der sich wie ein normales Rad fährt, bei aufrechter Sitzhaltung. 
• Wendigkeit: Langer 80 cm Gepäckträger, bei kurzem Radstand. Das Bicicapace kann viel tragen, bleibt dabei aber wendig und passt wegen seiner Kürze auch in die Bahn.
• Guter Personentransporter: Für größere Kinder und Erwachsene bestens geeignet. Mit zusätzlichen Accessoires gut ausbaufähig.
• Preis: Das Rad hat ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

• Taschen statt Kiste: Wer bislang mit einer Kiste wie am Bakfiets fährt, für die sind Taschen gewöhnungsbedürftig.
• Noch kein Elektroantrieb: Das Bicicapace soll in Zukunft mit einem Mittelmotor lieferbar sein, bislang muss getreten oder ein Antrieb nachgerüstet werden.
• StVO: Der Kindertransport mit mehr als einem Kind hinter dem Sattel ist in Österreich nicht erlaubt. Das wird sich hoffentlich bald ändern!

www.bicicapace.com